Doris Schneidereit seit 40 Jahren im Dienste des Deutschen Roten Kreuzes.
„Eigentlich ist das schon mein 41. Dienstjahr“, lacht Doris Schneidereit bei Kaffee und Kuchen in der Kleiderkammer des DRK in Hude. Wie jeden Mittwoch hat die Einrichtung auch heute wieder ihre Türen für bedürftige Menschen aus Hude und Umgebung geöffnet und wie jeden Mittwoch sitzen die Helferinnen und Helfer um kurz nach 16:00 Uhr zusammen und genießen in der kleinen Küche, die gemütlich und schon vorweihnachtlich eingerichtet ist eine kurze Pause.
„Das erste Jahr habe ich ohne Dienstbuch mitgeholfen“, fügt Sie hinzu. Das erste Jahr im DRK war für die heute 76 Jährige das Jahr 1977, indem ihre Laufbahn bei der Hilfsorganisation begann.
Vier Jahre zuvor war sie erst nach Wüsting umgezogen, wo eine Arbeitskollegin sie auf die Kleiderkammer ansprach und für das Ehrenamt begeisterte. Seitdem ist Doris Schneidereit für das DRK in Hude nicht mehr wegzudenken und eine große Stütze des Ortsvereines. Die Tatsache, dass ihr Dienstbuch erst ein Jahr später kam zeigt, worum es ihr geht. Für Bedürftige da sein und Menschen in Not helfen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, das ist ihr Antrieb. Erstmal angefangen, fand sie schnell Gefallen an der ehrenamtlichen Arbeit, wodurch es nicht bei der Kleiderkammer blieb. Ersthelferin, Sanitäterin, Schwesternhelferin, Flüchtlingshelferin, in der Betreuungs- und Verpflegungsgruppe oder der Blutspende. Es gibt eigentlich nichts im vielfältigen Aufgabenbereich des DRK, was die Rotkreuzlerin nicht gemacht hat. Fragt man sie nach ihrem kuriosesten Erlebnis, dann fällt ihr schnell der Tag ein, an dem sie und die Kollegin einem Besucher der Einrichtung die Haare geschnitten haben. Auch bei solchen Anliegen haben die Damen immer gerne geholfen. „Weißt Du noch damals die Übung, als wir im Wald bei Wardenburg herumgeirrt sind“, erinnern sie und Helferkollege Bodo Struthoff sich gerne zurück. „Oder der Sanitätsdienst beim Staatstheater in Oldenburg, als ich den Weg nicht gefunden habe“, sagt sie etwas verlegen, nimmt einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse und steht auf. Besucher sind in die Kleiderkammer gekommen, zwei von insgesamt 37 an diesem Tag und die nimmt Schneidereit sofort in Empfang. „Doris war immer zur Stelle und hat geholfen, egal zu welcher Uhrzeit“, erzählt Struthoff in ihrer Abwesenheit. Er war selbst viele Jahre Vorsitzender und Bereitschaftsleiter und konnte immer auf seine Helferin zählen. In der Kleiderkammer hängen viele Erinnerungen der Helferinnen und Helfer in Bildern, beispielsweise die
777 Jahr-Feier der Gemeinde Hude im Jahr 2009. Dort hatten beide sich in alter Dienstbekleidung präsentiert. „Ich habe viel Spaß hier und es hält mich fit“, sagt Schneidereit und dokumentiert die heutige Besucherzahl im Kalender. Der Kleiderkammer ist sie über die gesamten 40 Jahre immer treu geblieben und übernahm deren Leitung im Jahr 2000 gemeinsam mit der Leitung der Blutspende, die sie bis 2012 organisierte. Leiterin der Kleiderkammer ist sie heute immer noch, und das mit der gleichen Freude und Motivation wie am ersten Tag. „Mit Blumen ist ihre Leistung nicht aufzuwiegen“, lobt DRK Kreisgeschäftsführer Michael Venzke, der ihr zum Dienstjubiläum gratulierte, das lange Engagement. Der DRK Ortsverein Hude hatte Schneidereit bereits Anfang des Jahres im Rahmen der Jahreshauptversammlung mit einer Auszeichnung geehrt.